Mittwoch, 25. Juni 2008

Juli

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1.Juli
1314: Graf Burchardt V. übereignet dem Kloster Helfta einen in Eisleben gelegenen großen Wohnhof.
1897: Die Herstellung von Rohmontanwachs aus Braunkohle wird patentiert,Geburtsstunde der Rohmontanproduktion in Amsdorf.
1908: Bergleute aus Annarode und Siebigerode, die nach einem Wassereinbruch im Zirkelschacht bei Klostermansfeld zum Hohenthalschacht in Helbra verlegt wor­den waren, können wieder an ihre alten Arbeitsplätze zurückkehren. Der Bergmannszug, der die Berg­leute von Benndorf zum Hohenthalschacht brachte, wird einge­stellt, erfährt nun wieder zum Zir­kelschacht. Die Benndorfer müssen zu Fuß zum Hohenthalschacht. Am selben Tag gibt Emil Berger in Eisleben sein Mö­belgeschäft in der Halleschen Straße 77 auf. Überdies findet die Gerichtsverhandlung gegen einen 18-jährigen Wimmelburger statt, der am 10. Mai einen 23-jährigen Bergmann auf der Wimmelburger Chaussee mit einem Messer at­tackiert und getötet hatte. Er wird zu drei Jahren Gefängnis verur­teilt.
1919: Die Eisleber Stadtverordnetenversammlung muss zur Kenntnis nehmen, dass die bislang vom Militär genutzte Grabenschule nach Ende der Einquartierung vollständig leergeräumt worden ist. Alle Einrichtungsgegenstände, die die nicht niet- und nagelfest waren, seien verschwunden. Die Schule habe „fürchterlich" ausgesehen. Die Kosten zur Beseitigung der Schäden muss die Stadt tragen, da der Militärfiskus nicht haftbar gemacht werden kann.
Während der Sitzung kommt eine mögliche Eingemeindung Helftas zur Sprache, die der Stadtverordnete Hendrich über kurz oder lang als notwendig ansieht, da ohne Nutzung der Helftaer Flur die Stadt keinen Raum für die weitere Entwicklung hätte. Oberbürgermeister Riese sagt dazu, dass ein Plan zur Eingemeindung schon lange bestehe, der Helftaer Gemeindevorstand jedoch immer abgelehnt habe.
1928: Bootstaufe des Marinevereins Eisleben in Lüttchendorf unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.Das Boot der Jugendgruppe erhält den Namen"Skagerrak". Admiral von Krosigk und Major Wendenburg nehmen den "mit militärischen Schneid ausgeführten Vorbeimarsch ab",wie es in der Chronik heißt.Die Teilnehmer der Veranstaltung seien sich einig,dass "wir",sprich Deutschland,die Kolonien "zurückhaben müßten".Daher die Losung: "Seefahrt tut not".
1930: Das Eisleber Tageblatt berichtet am 1. Juli 1930 „über einen Kraftfahrzeugbestand von 563 Fahrzeugen. Davon waren: 218 Krafträder, 223 Personenkraftwagen, 66 Lastkraftwagen, 54 Zugmaschinen." Im Mansfelder Seekreis wurden an diesem Tag 2004 Kraftfahrzeuge gezählt: 1543 Motorräder, wie die „Krafträder" heute genannt werden, 316 Personen- kraftwagen, 90 Lastkraftwagen und 53 Zugmaschinen. „ (womit allerdings Traktoren gemeint sein könnten.)
1945: Mittags wird bekannt, dass die amerikanischen Truppen Eisleben verlassen. Russische Offiziere treffen ein. Sogleich tritt der antifaschistische Bürgerausschuss zusammen, allerdings in Abwesenheit des kommissarischen Oberbürgermeisters Hoffmann, den das US-Militär anstelle von Robert Büchner (KPD) mit der Leitung der Stadtverwaltung betraut hatte.Der Ausschuss bedauert die Amtsenthebung Büchners und „bittet den Magistrat, geeignete Schritte zu unternehmen, die zur Wiedereinsetzung des Herrn Büchner in sein Amt als Oberbürgermeisterführen können." Am selben Tag stirbt der Druckereibesitzer und Zeitungsverleger im Ruhestand August Winkler (82), Bruder des 1940 verstorbenen Herausgebers der Eisleber Zeitung Eduard Winkler.
1950: Die Kreise Mansfeld See und Gebirge werden zum Kreis Eisleben (Mansfeld)zusammengelegt.
1991: Das Elektrohaus Schwarzbach wird in der Halleschenstraße im ehemaligen Haus des Kindes eröffnet.

2. Juli
1046: Wiederstedt, Hettstedt und Sandersleben werden erst¬mals urkundlich erwähnt. „König Heinrich III. schenkt der Stiftskirche zu Meißen die von ihm geerbten Güter zu Widerstat (Wie¬derstedt), Heizstete (Hettstedt) und Scendersleben (Sandersle¬ben) im Schwabengau und in dem Comitate des Grafen Teti, mit allem Zubehör, das heißt den Unfreien beiderlei Geschlechts mit Hofstätten, Gebäuden, bebauten und unbebauten Ländereien, Wiesen, Weiden, Wassern und Wasserläufen, Mühlen, Fischfängen, Wäldern, Jagden, Ausgängen und Einkünften, Wegen und Umwegen, bestehenden Forderungen, mit aller Nutzung", zitiert Peter Puschendorf in seiner Sandersleber Chronik den Codex Diplomaticus Anhaltismus. Der Wortlaut der Urkunde einschließlich Fotokopie der Urschrift findet sich in Heft 1von Otto Spielers „950 Jahre Hettstedt, 1046-1996".
1563: Blutige Auseinanderset­zung auf dem Eisleber Holzmarkt. Jacob Ponike, der nach Angaben des Chronisten Cyriak Spangenberg„am Hofe des Grafen Christoff gewesen",gerät mit einem anderen von Adel,Christoff von Trotha aneinander.„Wider seinen Willen", so Spangenberg, muss sich Ponike schlagen und wird dabei getötet.Da man dem Toten in Eisleben ein kirchliches Begräbnis verweiger­te, haben die Junker des Grafen Christoff den Leichnam am 9. Juli „gen Closter Mansfeld geführet" und daselbst in der Kirche begra­ben. „Weil aber weder Pfarrherr noch Schulmeister, sondern nur etliche dazu erforderte Bergleute dabei gewesen, hat Junker Hans Schütz von Hedersleben als der älteste unter ändern zu singen angefangen und auch die anderen mitzusingen vermahnet", heißt es in der Spangenberg-Chronik.
2015:Ein nicht alltäglicher Unterricht steht heute für 20 Mädchen und Jungen der Grundschule in Helbra auf dem Programm. Im Mittelpunkt der Aktion steht eine Papierfabrik im Kleinformat. Die Schüler werden ihre leer getrunkenen Milchpackungen recyceln und aus den Zellstofffasern selbst neues Papier schöpfen.

3.Juli
1908: Aus Helfta wird ein Un­glück gemeldet. "Das zweijährige Söhnchen des Bergmanns Kunst­mann fiel aus dem ersten Stock­werk des Hahndorfschen Hauses auf die Straße und erlitt einen schweren Schädelbruch", schreibt der Chronist und setzt hinzu:"Das Kind hatte am offenen Kü­chenfenster gespielt, die Mutter verließ auf einen Augenblick die Küche, und als sie wieder zurück­kam, war das Unglück gesche­hen."Auf selben Tag wird der Förder­mann Richard Degner aus Möllendorf bei einem Unfall auf dem Zirkelschacht schwer verletzt. Er wurde so unglücklich vom Seil eines Förder- wagens erfasst, dass er sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien konnte und bald das Bewusstsein verlor.
1914: Unglück im Paulschacht bei Augsdorf ( ab 1951 Brosowskischacht ) Der 50-jährige Bergmann Albert Wiebach aus Gerbstedt, Vater von sechs Kindern, wird durch einen Sprengschuss getötet. Ein 17-jährige Schlepper, der an seiner Seite gearbeitet hat, wird lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.Auch aus Kreisfeld wird ein Unglück gemeldet. Hier kommt ein zweijähriges Mädchen bei einem Wohnungsbrand ums Leben, sein vierjähriger Bruder kann gerettet werden. Der Junge hatte mit Streichhölzern gespielt, als die Eltern nicht zu Hause waren. Aus Klostermansfeld kommt die Nachricht, dass hier der Güterbahnhof infolge des Baues der Wippertalbahn erweitert werden muss.Am selben Tag zeigt Max Panzram in Eisleben an, dass er das Reichs-Cafe in der Sangerhäuser Straße 35 von Konditormeister Alwin Knöfel gepachtet habe.

4. Juli
1881: Am Eisleber Schlossplatz beginnt auf dem Gelände der mit­telalterlichen Wasserburg, in de­ren Schutz sich Eisleben einst zur Stadt entwickelte,der Bau einer neuen Schule. Das Königliche Gymnasium,das am Andreas Kirchplatz 10 (heute Museum und Stadtarchiv) sehr beengt unter­gebracht war, soll bis zum Luther­jahr 1883 einen repräsentativen Neubau erhalten. Glanzstück des Hauses wird die Aula mit den prächtigen Kronleuchtern, in dem am 31. Oktober 1883 die Einwei­hungsfeier stattfand. 1907 erhielt die Schule, die 1546 auf Anregung Luthers als „fürneh­me Lateinschule" gegründet wor­den war, den Namen des Refor­mators. Bis 1929 blieb das Gym­nasium in dem Haus, dann erfolg­te der Umzug in das ehemalige Lehrerseminar am Stadtpark.
1953: Ein sowjetisches Militär­tribunal verurteilt in Eisleben drei Personen wegen Beteiligung an den Demonstrationen vom 17. Juni zum Tode: Wilhelm Anders, Siersleben; Walter Krüger, Leim­bach, und Hermann Stahl, Großörner. Sie hatten sich wahrschein­lich an der Erstürmung der Eis­leber Haftanstalt beteiligt, wie der Historiker Daniel Bohse ver­mutet. Die Urteile wurden voll­streckt.Die ersten Verhaftungen durch sowjetisches Militär waren be­reits am 17. Juni erfolgt, in der Nachtzum 18. Juni wurden allein in Hettstedt und Gerbstedt 18 Bergarbeiter, die auf dem Brosowskischacht führend in der Streikbewegung in Erscheinung getreten waren, verhaftet. Am 19. Juni wurden allein im Kreis Eisle­ben 36 Personen festgenommen.
1980: Letzter Schultag in Hergisdorf. Die Schule des Ortes wird geschlossen, womit mehr als 400 Jahre Hergisdorfer Schulgeschichte ihr Ende finden. Für die 296 Schüler aus Hergisdorf und Kreisfeld einschließlich der 28 Abc-Schützen bedeutet das, dass sie ab 1.September nach Ahlsdorf-Ziegelrode wechseln müssen, wo die Polytechnische Oberschule „Leutnant Lutz Meier" einen großzügigen Neubau mit Sporthalle erhalten hat.Die erste Schule in Hergisdorf war 1570 erwähnt worden. Bis in die 1860-er Jahre fand der Unterricht in nur einem Raum statt, 1867 folgte ein zweiter und 1874 ein dritter, ehe 1929/30 am Neumarkt ein zweistöckiger Neubau entstand. Die Schülerzahl betrug zeitweilig mehr als 400.

5.Juli
1923: Das Wuchergericht beim Amtsgericht Eisleben verurteilt einen Eisleber Kaufmann wegen Preistreiberei beim Verkauf von Zucker zu drei Millionen Mark Geldstrafe oder bei „Nichtbeitreibbarkeit" für je 50.000 Mark einem Tag Gefängnis. „Im Namen des Volkes" hieß es unter ande­rem:„Der Übergewinn von 2.563.000 Mark sowie der Erlös aus dem Verkauf des beschlagnahmten Zuckers wird eingezogen. Der er­kennende Teil des Urteils ist ein­mal durch das Eisleber Tageblatt auf Kosten des Angeklagten be­kannt zu machen, außerdem wird der öffentliche Anschlag des Ur­teils im Geschäftslokal des An­geklagten auf die Dauer von 2 Wo­chen angeordnet. Die Kosten fallen, soweit Verur­teilung erfolgt ist, dem Angeklag­ten, im übrigen der Staatskasse zur Last."
1924: Mehrere Persönlichkeiten wenden sich mit einem Spendenaufruf für ein Carl-Eitz-Grabmal auf dem Eisleber Friedhof an die Öffentlichkeit. Unterzeichner sind: Dr. Bennedik, Halberstadt; Prof. Simon Breu, Würzburg; Fr. Merseberg, Jena; Prof. Dr. Stein, Kiel; W. Stolte, Lage, und G. Unterbeck, Eisleben.Am selben Tag wird das Gauturnfest in Klostermansfeld von einem Unglück überschattet. Der Chronist notiert: „Ein zehnjähriger Junge, Sohn des Hütten- mannes St., war trotz Verbots in die Laufbahn getreten und hat sich dort aufgestellt. Beim Kugelstoßen entglitt einem der Turner die Kugel, die nun eine andere Richtung nahm und den Jungen an den Kopf traf, wobei er einen Schädelbruch erlitt. Lebensgefahr besteht nicht mehr; doch dürfte der Unfall für den Jungen dauernde körperliche Schäden zur Folge haben."

6. Juli
1914: Helbra: Eine Naturseltenheit ist hier zu verzeichnen. Im Garten des Herrn Schaffhäuser in der Schulstraße steht ein Birnbaum bei reichlichem Fruchtbehang zum zweiten Male in Blüte. Ebenfalls an einem Birnbaume in einem Garten am Pfarrholz kann man das gleiche Naturschauspiel beobachten.
1933: Aus Helbra wird ein Unglück gemeldet. Wir lesen: „Am Nachmittag gegen 4 Uhr wurde der Badebetrieb in Bad Anna durch Hilferufe plötzlich gestört. Einige junge Mädels waren nach der Insel unterwegs, darunter auch die 15jährige Hilde Kreger aus Klostermansfeld. Kurz vor Erreichung der Insel ist sie untergegangen.Herbeieilende Schwimmer und auch der Bademeister konnten erst nach mehrmaligem Tauchen die Ertrunkene bergen. Sie wurde nach der Insel geschafft, wo sofortige Wiederbelebungsversuche angestellt wurden.
Sie und auch die vom herbeigerufenen Arzt Dr. Buerge (Helbra) vorgenommenen Wiederbelebungsversuche blieben jedoch leider ohne Erfolg. Es ist möglich, daß ein Herzschlag dem jungen Leben der Hilde Kreger ein jähes Ende machte."

7. Juli
1914: Aus der Rheinischen Dynamitfabrik Leimbach werden zwei Unfälle gemeldet. Ein Arbeiter, der in der Schmiede damit beschäftigt war, mit einem glühenden eisernen Stempel den Firmennamen in die Deckel von Holzkisten einzubrennen, erlitt Verletzungen, als seine Kleidung plötzlich Feuer fing. Einem anderen Arbeiter spritzte Säure ins Auge, „das hierdurch schwerverletzt wurde", wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt In Eisleben wenden sich am selben Tag Bürger an die Öffentlichkeit, die die Gründung eines Kynologischen Vereins zur Züchtung aller Hunderassen vorhaben und dafür Interessenten suchen. Ob sie mit ihrem Aufruf Erfolg hatten, geht aus der Chronik nicht hervor.
1932:Grausiger Fund auf Eisenbahngfeis bei Wansleben. Hier liegen die Überreste eines jungen Mannes, den wirtschaftliche Sor­gen in den Tod getrieben hatten, wie vermutet wurde. Ein Unfall wurde ausgeschlossen.Am selben Tag notiert der Chro­nist, dass 16 Millionen Deutsche an der Grenze der Unterernäh­rung leben. Offiziellen Angaben zufolge beträgt für 17 Millionen Menschen das Monatseinkom­men maximal 16,50 Reichsmark. Es gibt Familien, denen nur 13,15 Reichsmark pro Kopf zur Verfü­gung stehen.„Deutschland hungert", schreibt das Eisleber Tageblatt und fügt hinzu: „Nicht zu leugnen ist die Tatsache, die sich bei einer me­dizinischen Umfrage herausstell­te, daß insgesamt ein Viertel der deutschen Gesamtbevölkerung an der Grenze der Unterernäh­rung steht. Die Anzeichen gewis­ser aus dem Krieg her bekannter Hungererkrankungen sind auch heute in den Krankenhäusern wieder zu beobachten."

8.Juli
1920: Die Eisleber Stadtverordnetenversammlung beschließt die Anschaffung von Notgeld, „und zwar 200.000 Stück Scheine über 5, 10 und 50 Pf g. mit einem Kostenaufwand von 7000 Mark und 10.000 Stück 10-Pfg.-Stücken aus Porzellan zum Preise von 1100 Mark", wie es in der Chronik heißt.
1923: Das Eisleber Schöffengericht verhandelt gegen zwei Stadtverordnete der SPD, die sich angeblich bei der Verteilung der städtischen Siedlungshäuser im Ulmenweg und Birkenweg Vorteile verschafft haben sollen. 14 der Häuser waren mit städtischen Zuschüssen errichtet worden, zwei davon wurden den beiden Angeklagten zugesprochen, worauf deren politische Gegner in der Öffentlichkeit von „Schiebung" sprachen und Anzeige erstatteten.Das Gericht kam jedoch zu dem Schluss, dass die Verteilung der Wohnungen durch Kommissionsbeschlüsse gedeckt war, eine „Schiebung" nicht nachgewiesen werden konnte.Das Gericht erkannte allerdings an, dass die Art und Weise der Wohnungsvergabe keine glückliche war und äußerte Verständnis dafür, dass manche Bürger zu der Auffassung gelangten, es sei nicht alles mit rechten Dingen zugegangen.

9. Juli
1923: Der Vorstand der jüdi­schen Gemeinde in Eisleben nimmt Stellung zu den blutigen Ereignissen vom 24. Juni, als in Eisleben Teilnehmer eines Stahl­helmtreffens und eines Festes der Gewerkschaften aneinander geraten waren. Die Synagogen­gemeinde tritt Gerüchten entge­gen, wonach angeblich von jüdi­scher Seite „große Beträge auf den Raub von Fahnen der Vaterländischen Verbände ausgesetzt worden seien“. Bisher sei es nicht gelungen, „den Urheber oder ir­gend einen Verbreiter dieses Ge­rüchts festzustellen, um ihn straf­rechtlich zur Verantwortung zu ziehen", heißt es. Keiner der „fei­gen Verleumder" habe es bisher gewagt, mit seiner Person für die Richtigkeit dieser Behauptung einzustehen, die in Berlin von der Deutschen Tageszeitung verbrei­tet worden sei. Die Erklärung en­det mit den Worten: „Der Vor­stand der Synagogengemeinde zu Eisleben hat die ,Deutsche Ta­geszeitung' ersucht, ihren Ge­währsmann zu nennen, und eine Richtigstellung der falschen Meldung zu bringen."
1926: In Eisleben wird die Fusion der Mansfeld A. G. für Bergbau und Hüttenbetrieb mit der Halleschen Pfännerschaft bekannt.„Das Unternehmen der Pfännerschaft wird von der Mansfeld A. G. in Form einer Zweigniederlassung unter der unterzeichnenden Firma: .Hallesche Pfännerschaft Abteilung der Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, Halle-Saale' fortgeführt", heißt es in einer Mitteilung. Außer den zeichnungsberechtigten Herren der Hauptverwaltung der Mansfeld A. G. in Eisleben seien für die Niederlassung zeichnungsberechtigt: als Generalbevoll- mächtigter Direktor Dittrich, ferner Bergwerksdirektor Klingspor-Eisleben und als Prokuristen Erich Ott, Otto Schondorf, Richard Bohse sowie als Handlungsbevollmächtigte Paul Kirchhof und Karl Stiegel.
2013: Der gefährliche Feuerbrand, eine Pflanzenkrankheit, dehnt sich explosionsartig im Landkreis Mansfeld-Südharz aus. Bisher sind schon 600 Hektar davon betroffen. Landrat Schatz stellte auf Grund der dramatischen Situation den Katastrophenfall auf einer Krisensitzung fest berichtet die Mitteldeutsche Zeitung.

10. Juli
1923: Eislebens Stadtverordne­tenversammlung befasst sich mit den blutigen Zwischenfällen vom 24. Juni, als Stahlhelm- und Wehrwolf-Leute sich mit Teilnehmern eines Gewerkschaftsfestes ge­prügelt hatten.Oberbürgermeister Martin Clauß (SPD), der von den Rechtspartei­en heftig kritisiert wurde, weil er angeblich die Polizei angewiesen hätte, allein die schwarz-weiß-roten Fahnen der Rechten einzuzie­hen, sagt: „Hierzu stelle ich ein­deutig fest, daß nicht ein Verbot ergangen war zur Einziehung der schwarz-weiß-roten Fahnen, viel-mehr war die Einziehung sämt­licher Fahnen angeordnet. Von einem alleinigen Verbot der schwarz-weiß-roten Fahnen kann also nicht die Rede sein. Zu dieser Maßnahme des Verbotes aller Fahnen, also auch der roten, war ich nach den blutigen Zusammen­stößen an der Landwehr auf Grund des allgemeinen Land­rechts nicht nur berechtigt, son­dern sogar verpflichtet..."
1929: Unfälle auf dem Wolfschacht bei Eisleben, seit 1951 Fortschrittschacht. Der Pferdeführer Joseph Wiskowski wird schwer schwer verletzt, nachdem in einer Tiefbausohle die Druckrohrleitung aus ungeklärter Ursache gerissen war. Der Häuer Walter Michel wird durch niedergehendes Gestein verschüttet und ebenfalls schwerverletzt. Am selben Tag werden in Eisleben angesichts des zunehmenden Verkehrsaufkommens erstmals Forderungen nach einer Umgehungsstraße laut. Von einem „naturgemäß starken Durchgangsverkehr" ist die Rede und „daß an belebten Tagen etwa 200 Automobile in einer Stunde ohne Krafträder und sonstige Gefährte" am Plan gezählt würden.

11.Juli
1619: Heftiger Sturm über Eisleben. Nach Angaben des Chronisten der Eisleber Neustadt, Steffan Neuwirdt, soll sogar die Erde gebebt haben, „daß viele Mauern zerrissen waren, auch viel Gewölbe zugeschüttet, die Grundfeste der Erde sich dermaßen auftaten, daß alle Quellen und Bäche dadurch aufgerissen waren".Im Chronicon Islebiense, der Eisleber Stadtchronik, ist hingegen allein von Sturmschäden die Rede. Wir lesen: „Am 11.Juli 1619 ist ein heftiger Sturmwind mit Regen und Hagel entstanden, welcher zwei Tage dauerte, dadurch großer Schaden in den Gärten, an Bäumen, Weiden, auch in der Stadt an Häusern zugefügt, und unter anderem die Vogelstange zerbrochen und darnieder geworfen worden."
1913: Die Mansfeldische Kup­ferschieferbauende Gewerk­schaft meldet von der Kochhütte in Helbra:
„Die drei großen Brückenbogen der von einer auswärtigen Firma hergestellten neuen Betonbrücke sind nunmehr fertig- gestellt, so daß das Baugerüst hat entfernt werden können. Auch die Verle­gung des Schienenstranges der Bergwerksbahn ist beendet. Die abgebrochenen Werkstättenge­bäude werden in nächster Zeit an anderer Stelle wieder aufgebaut." Am selben Tag kommt vom Hohenthalschacht bei Helbra die Meldung: „Infolge Erweiterung der elektrischen Anlagen soll demnächst die Zahl der unter Ta­ge verwendeten Pferde bei der Förderung erheblich einge­schränkt werden."
1916: Werner Stude geboren, langjähriger Werkleiter auf dem Otto-Brosowsky-Schacht, der bis 1950 untertage vor Streb tätig war und danach in die Chefetage der Mansfeld-Betriebe aufstieg. Über sein Leben ist wenig bekannt. Die Tageszeitung „Freiheit" blick¬te anlässlich seines 50. Geburtstages zurück: „Schwer war das Leben, das er als junger Bergmann führen mußte. Werner war Treckejunge, er mußte er in jeder Schichte 60 Hunte bis 100 Meter weit trecken. Manche Träne vergoß er in dem engen Stollen. 8 Mark wöchentlich war sein Verdienst für diese schwere Arbeit. Der Vater bekam 16 Mark die Woche. Für 24 Mark mußte die Familie Stude in Eisleben ihr Leben fristen. Es reichte weder hinten noch vorne, und nur freitags kam Wurst auf den Tisch, von Butter gar nicht zur reden. Alle kannten nur Margarine. Das war die Zeit, wo der Treckejunge Stude neben seinem Vater vor den Grubentoren Streikposten stand..."
1930: Tonfilmpremiere in Eisleben. Der Chronist notiert: „In aller Stille hat man auch bei uns in Eisleben in den Capitollichtspielen eine Tonfilmapparatur eingebaut. Vor mehreren Monaten hörte man von Einbauversuchen, doch dann wurde es wieder still. Jetzt überraschte uns nun die Direktion mit diesem genialen Wunderwerk. Riesig war der Andrang des Publikums, viele mußten mit einem Stehplatz vorliebnehmen, und mancher fand überhaupt keinen Einlaß. Gewiß war die erste Tonfilmaufführung für Eisleben etwas Außergewöhnliches. Aber der Titel des Films war nicht minder zugkräftig. Der Film begann zu laufen und in zarten Schwingungen klang es in den stillen Raum „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“.
Das reizende Vorspiel mit dem unsterblichen Franz Schubert am Spinett zeigte in sehr plastischer Weise, wie schnell seine köstlichen Dreimäderlhaus-Melodien im Volke Eingang fanden, wie der Gassenjunge die Weisen auffängt. .."

12. Juli
1564: Johann Agricola macht sein Testament, er stirbt 1566 in Berlin an der Pest. Der „Magister Islebiense", der neben Philipp Melanchthon viele Jahre ein enger Freund und Mitarbeiter Luthers war, wurde zwischen 1492 und 1494 in Eisleben geboren, wobei eine Gedenktafel am Haus Carl-Rühlemann-Platz in Eisleben das Jahr 1492 angibt, was allerdings umstritten ist.Agricola wurde 1515in seiner Heimatstadt Rektor und Prediger und wirkte hier bis 1536. „Seine praktische Tätigkeit als Rektor prägte die Lateinschule auf lange Zeit", schrieb Gunter Müller 1994 in der „Zeitschrift für Heimatforschung".Später geriet Agricola mit seinen theologischen Ansichten in Widerspruch zur Lehre des Reformators, der gegen den ehemaligen Freund scharf polemisierte. Der Kurfürst von Sachsen verhängte Stadtarrest über Agricola,
1913: Geschäftseröffnung in Eis­leben, Markt 44. Das Unterneh­men Thams & Garfs eröffnet ein Hamburger Kaffee-Lager und ver­kündet: „Durch gemeinsamen Einkauf mit grossen Kaffeehäu­sern gelang es uns, äusserst günstige Abschlüsse zu errei­chen, so dass wir in der Lage sind, nur wirklich schmackhafte Ware zu billigsten Preisen zu verkau­fen."Am selben Tag erfährt die Öffent­lichkeit vom traurigen Zustand des Luther- wagens, der 1883 zum 400. Geburtstag des Reformators für den historischen Festzug ge­baut worden war und vor einiger Zeit nach „stilvoller Restaurie­rung" in der Kronenkirche Platz fand. Allerdings: „Er steht seit­dem am äußersten Ende der Kir­che völlig frei und zugänglich. Un­beaufsichtigte Kinder und mut­willige unverständige Burschen haben ihn beschädigt. Sitzkissen, Wagendecke usw. sind schon arg ruiniert und werden bald gänzlich vernichtet sein... Es wäre sehr zu wünschen, daß die städtischen Behörden die Sicherung des Lu­therwagens in die Hand nähmen.
2013: Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, das fast der gesamte Apfel-und Birnenbestand in der Neckendorfer Gartensparte von der Pflanzenkrankheit Feuerbrand betroffen ist.Landrat Schatz hebt das Verbrennverbot für Gartenabfälle am 12.Juli bis auf Widerruf auf.

13. Juli
1611: Grenzumzug in der Nähe von Eisleben zur Feststellung der Grenze zwischen Kursachsen und dem Erzstift Magdeburg. Mit dabei waren unter anderem der Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld, Jacob von Gruenthal, der Substitut Andreas Tallinger sowie des Grafen Friedrich Christophs Kanzler Jacob Ritter. Ferner der Rentmeister Sebastian Breiter (oder Brether), dessen Grabmal sich auf dem Alten Friedhof der Lutherstadt befindet. Breiter starb am 2. August 1626 in Volkstedt, wohin er vor der Pest geflüchtet war. Er war der oberste Rechnungsbeamte der unter Zwangsverwaltung stehenden Grafschaft Mansfeld.
1913: Aus Eisleben wird gemel­det: „Die Dienstmagd... von hier, die sich in einem hiesigen Hotel des Diebstahls schuldig gemacht hat, stürzte sich am Nachmittag in selbstmörderischer Absicht aus ihrem Kammerfenster vom Dache des Hotels herunter. Das Mädchen fiel dabei auf den Draht der elektrischen Bahn, über­schlug sich und stürzte auf das Straßenpflaster, wo es schwer verletzt liegenblieb. Es wurde durch die Polizei sofort aufgeho­ben und nach dem städtischen Krankenhaus gebracht. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt." Vom Deutschen Turnfest in Leip­zig kommt die Nachricht, dass dort August Wolf vom Turnverein „Ludwig Jahn" Eisleben den Sechskampf gewonnen hat. „Dem braven Turner ein kräftiges ,Gut Heil!", so das Eisleber Tageblatt.
1945: Felix Ecke erhält in Eisleben die Konzession zur Gründung des Bürgertheaters, des ersten deutschen Nachkriegstheaters. Der theaterbegeisterte junge Mann, der Jahre später unter dem Pseudonym Ralph Wiener als Schriftsteller bekannt werden sollte, hatte sich zuvor unbekümmert an die sowjetische Kommandantur gewandt und gefragt, ob es nicht möglich sei, ein Theater zu eröffnen. Der für Kulturzuständige Major Panzina, „ein etwas untersetzter gemütlicher Mann von zirka 60 Jahren", wie Wiener 2007 in seinem Buch „Kleine Stadt ganz groß" schrieb, „hatte für alle Dinge ein offenes Ohr, auch für das Theaterprojekt eines einundzwanzigjährigen Idealisten, als der ich mich in diesem Moment fühlte. ,Versuchen Sie es', meinte er, ,und vor allen Dingen: Machen Sie den Menschen Freude! Es wäre eine schöne Sache."

14. Juli
1900: Das älteste gewerbliche Unternehmen in Eisleben feiert Jubiläum, es kann auf sein 350-jähriges Bestehen zurückblicken: die Buchdruckerei von Ernst Schneider. Gegründet wurde sie 1550 von Urban Gaubisch als Konsistorial-und Ratsdruckerei. Seit 1875 befindet sie sich im Besitz von Ernst Schneider, der 1896 auch das Eisleber Tageblatt übernahm.Gefeiert wurde im Etablissement „Terrasse" an der Landwehr, seit 1956 Theater. Das schöne Fest nahm einen „prächtigen Verlauf", heißt es in der Chronik.
1906: Polizeiliche Abnahme einer provisorischen Kirche auf dem Pfarrgrundstück der evangelischen St.Annen- gemeinde in Eisleben. Die Annenkirche, ein Wahrzeichen der Neustadt, scheint zu dieser Zeit verloren, denn die Gemeinde teilte mit: „Die durch die stattgefundenen Erdsenkungen schwer beschädigte Kirche soll bis auf den Turm vollständig abgebrochen und wieder neu aufgebaut werden. Sollte beim Abbruch der Kirche sich herausstellen, daß der Turm auch beschädigt ist, so soll dieser, soweit erforderlich, abgebrochen werden. Der Wiederaufbau der Kirche ist auf zwei Jahre veranschlagt. Der Gottesdienst wird vom nächsten Sonntage an in der provisorischen Kirche abgehalten."
Der Abriss konnte aber noch abgewendet werden, die Kirche wurde bald von Grund auf saniert.
2015:In der MZ lesen wir heute: Der Streit zwischen den Krankenkassen und dem Landkreis Mansfeld-Südharz um die Bezahlung der millionenschweren Intensivtransporte des kreiseigenen Rettungsdienstes geht in die entscheidende Phase. Vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Magdeburg wird heute das von den Krankenkassen angestrengte Normenkontroll- verfahren verhandelt, bestätigte Claudia Blaurock, Pressesprecherin des OVG in der Landeshauptstadt. Es geht um 2,6 Millionen Euro.Die Juristen sollen klären, ob die Rettungsleistungen mit den speziellen Intensivtransportwagen (ITW) und die Gebühren dafür rechtens sind. Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht dabei auch die Frage, ob die Fahrten mit dem ITW durch das Rettungsdienstgesetz des Landes Sachsen-Anhalt gedeckt sind - oder eben auch nicht. Das kann unter Umständen teuer werden. Denn falls das Gericht die Gebühren beanstandet, könnten die Kassen 2,6 Millionen Euro vom Eigenbetrieb Rettungsdienst Mansfeld-Südharz zurückfordern.

15.Juli
1914: Helbra: Die Hitze, die die amerikanische Hitzewelle ankündigte, hat seit einigen Tage auch bei uns ihren Einzug gehalten und quält Mensch und Tier sehr. Der Durst ist kaum zu löschen. Gestern Nachmittag stieg das Quecksilber in der Sonne auf 47 Grad und heute hatte es 45 Grad erreicht; der Schatten gewährt keine Kühlung. In ganz Deutschland herrscht eine gleiche Hitze vor.
1914: Schaufliegen über Helbra. Tausende Zuschauer verfolgen das Geschehen „auf der Brache", wie es in der Chronik heißt. Weiter lesen wir: „Das Flugzeug des Magdeburger Flugzeugkonstrukteurs und Piloten Otto Onigkeit, ein Eindecker, von ihm selbst gelenkt, startete aber nicht, wie angekündigt, um 5 Uhr, sondern erst abends um 8 Uhr zu einem kurzen Fluge. Nach einiger Zeit unternahm der Flieger einen zweiten, sieben Minuten langen Aufstieg, diesmal mit einem Passagier. Der Flieger, welcher sich in elegantem Fluge auf etwa 150 Meter hinaufgeschraubt hatte, kreiste dann über Helbra und der Brache. Die Landung vollzog sich ganz glatt." Die für den nächsten Tag vorgesehenen Flüge mussten aufgrund der Witterungsverhältnisse ausfallen.
1915: Bezirksturnfest in Wolferode. Mit Blick auf die Schrecken des Krieges schreibt der Chronist unter Hinweis darauf, dass die „geübtesten Kräfte" derzeit an den Fronten kämpfen: „Trotz der ernsten Zeit... hielt der hiesige Turnverein das Bezirksturnfest hier ab. Er hatte hierzu Veranlassung, weil er auf ein 25-jähriges Bestehen zurück blicken konnte. . ."Auf einen Festzug wurde allerdings verzichtet.In welchen Disziplinen Wettkämpfe stattfanden, ist nicht überliefert. Am Ende gewann Otto Tennstedt vom Turn-, Spiel- und Sportverein Wolferode mit 55,3 Punkten vor Emil Damm, Seminar-Turnverein Eisleben, 53,6 Punkte. Bei den „Zöglingen", also dem Nachwuchs, gewann Albert Förster vom Seminar-Turn-Verein Eisleben vor seinen Vereinskameraden Artur Fugemann und Paul Emmelmann.
1923: Unter der Überschrift „Zu­ckerversorgung" machen die Be­hörden in Eisleben bekannt, „daß in denjenigen Geschäften, in de­nen Mundzucker gegen Marken abgegeben wird, Auslandszucker nicht als Mundzucker geführt und verkauft werden darf. Kleinhänd­lergeschäfte, welche noch Vor­räte an Auslandszucker haben, dürfen diesen Zucker lediglich an gewerbliche oder industrielle Be­trieb abgeben.Auf die Bestimmung, daß marken­freier Zucker (Deputatzucker z. B.) neben Markenzucker nicht ge­führt, verkauft oder sonst abge­geben werden darf, wird noch­mals hingewiesen. Ferner ist als Ergänzung zur be­stehenden Verfügung angeordnet worden, daß die Belieferung von Zwischenhändlern, die in Sach­sen und Anhalt ansässig sind, sei­tens des Großhandels unzulässig ist."
2014: Die langjährige Leiterin der Levana Schule Eisleben, Elvira Gorisch, wurde im Rahmen des Sommerfestes in den Ruhestand verabschiedet. Weiter Lesen:

16. Juli
1938: Der Sportplatz an der Zellermühle des VfB Eisleben befin­det sich fortan in städtischem Be­sitz. Der Verkaufsvertrag wurde rückwirkend zum 1.Juli abge­schlossen. Der Chronist notiert: „Der VfB hat sich in dem Kaufver­trag ausreichende Mitnutzungs­rechte gesichert, so daß der Sport- und Spiel -betrieb des Ver­eins auch in Zukunft gesichert werden kann."Es sei eine bekannte Tatsache, daß der Spiel- und Übungs -betrieb bei den Sportvereinen in den letz­ten zwei Jahren stark zurückge­gangen ist. Auch beim VfB machte sich dieser Rückgang bemerkbar. So kam es zu dem Gedanken, die Sportplatzanlage zu verkaufen. Für den VfB bedeute der Vertrag nur eine kleine Einschränkung der Nutzungsrechte. „Mit dem Abschluß des Vertrages tritt die Stadtgemeinde Eisleben in die Vertrags- und Erbbaurechte des VfB mit den Platzeigentümern ein", so die Chronik. *

17. Juli
1913: Aus Oberröblingen am See wird gemeldet: „Seit heute vor­mittag um halb zehn steht die che­mische Fabrik von Bunge u. Corte hierselbst in hellen Flammen. Das ungefähr 30 Meter lange Gebäu­de, das erst im vorigen Jahr ab­brannte und eben neu wieder auf­gebaut war, kann von den sieben herbeigeeilten Feuerwehren nicht gehalten werden. Die Weh­ren sind dem Flammenmeer ge­genüber machtlos und beschrän­ken sich auf den Schutz der in nächster Nähe stehenden Gebäu­de." An den Löscharbeiten betei­ligt waren die Wehren aus Ober-und Unterröblingen, Amsdorf, Stedten, Erdeborn, Wansleben und den Riebeckschen Montan­werken. Da das Gebäude sofort in Flammen stand, vermutete man, dass eine Explosion statt­gefunden hat. Ausgebrannt ist ein Raum mit Ölbehältern. Der Scha­den wurde mit etwa 10.000 Mark beziffert.

18. Juli
1901: In der Eisleber Geiststraße beginnt der Bau der neuen Bergschule, nachdem die Bildungsstätte 1899 ihre seit 1843 in der Sangerhäuser Straße 30 genutz ten Räumlichkeiten wegen Senkungsschäden hatte verlassen müssen.
Seither war sie provisorisch in einem an der Krughütte gelegenen Schlafhaus untergebracht. Eine Kommission wurde beauftragt, „sich mit der Neubaufrage zu beschäftigen", schreibt Hans Raeck in seiner „Geschichte der Bergschule, 1798-1928". Sogar der Umzug der Schule in eine andere Stadt wurde in Erwägung gezogen.
„Die Stadt bot zwei Grundstücke an der oberen Parkstraße zum Preis von 5 Mark pro Quadratmeter an", so Raeck. „Das andere kam bei nahezu 3000 qm Größe neben dem von Frau Bergrat Erdmenger zum gleichen Preise angebotenen, an der Geiststraße gelegenen Grundstücke von nahezu 4500 qm Größe in Betracht,
1916:Am 18. Juli 1916 schrieb das Eisleber Tageblatt: „Die erste Woche der großen Ferien hat begonnen. Zum zweiten Male seit Beginn des Völkerringens haben die Schulen ihre Pforten für einen ganzen Monat geschlossen... Die Erwartung, sommerliches Wetter möge den Ferien beschieden sein, hat sich leider bis jetzt nicht erfüllt. Noch immer hält das unbeständige Wetter an, wenn auch die Temperatur etwas milder geworden ist. Hoffentlich bringt weiteres Steigen des Thermometers dauernden Sonnenschein, nach dem sich alles sehnt, und ermöglicht so denen, die durch Beruf oder Alter diese schöne Zeit genießen dürfen, sie voll auszunutzen..."
1931:Am 18. Juli 1931 meldete das Eisleber Tageblatt Feierschichten aus dem Mansfelder Kupferschieferbergbau. „Mit Rücksicht auf den Preistiefstand und die ungewöhnlichen Absatzschwierigkeiten auf dem Metallmarkt hat sich die Mansfeld AG veranlaßt gesehen, in den Kupfer erzeugenden Betrieben Feierschichten einzulegen. Der Betrieb geht aber dennoch ungestört weiter. Zweck der Maßnahme ist es, die sonst notwendigen Entlassungen zu vermeiden", so die Zeitung.
1938: Eislebens Chronist notiert: „Der Bienenzüchterverein Eisle­ben hat seine letzte Monatsver­sammlung wiederum nach Helfta verlegt und damit eine Besichti­gung des Heuerschen Standes verbunden. Imker von Eisleben, Halle, Querfurt, Teutschenthal, Sangerhausen und sogar aus Wittenberg waren als Gäste erschie­nen.Vater Heuer hatte es sich trotz seiner 73 Jahre nicht nehmen las­sen, die Bienenfreunde am Bahn­hofselbst in Empfang zu nehmen. 70 bis 80 Imker hatten sich ein­gefunden und diese führte dann Herr Heuer durch Helfta, um ih­nen die schönen örtlichen Anla­gen zu zeigen...Allgemein erörterte man die un­günstigen Verhältnisse des Jahres für die Bienenzucht und Honig­gewinnung. Es wird in diesem Jahr kaum mit einer nennenswerten Honigernte zu rechnen sein."

19.Juli
1901: Tötungsverbrechen bei Bischofrode. Das Opfer, ein fünfjähriges Mädchen, fand man in einem Haferfeld am Schmalzeröder Weg „mit vielen Wunden bedeckt", wie es in der Chronik heißt, „schändlich missbraucht und bestialisch ermordet". Die Trauerfeier fand drei Tage später unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Hunderte Menschen kamen zur Beerdigung, praktisch das gesamte Dorf.Als Tatverdächtiger wurde ein 34-jähriger Mann verhaftet, der bei den Eltern des Opfers in Bischofrode wohnte und aus Schmalzerode stammte. Man überführte ihn im Beisein hunderter Schaulustiger zunächst in das Eisleber Gefängnis und schließlich nach Halle. Der Mann wurde am 26. September 1901 in Halle schuldig gesprochen, zum Tode verurteilt und am 18. April 1902 enthauptet.
1938: Aus Helbra wird gemeldet, dass dort neue Straße entsteht. Wir lesen: „Eine prächtige breite Straße, die vom Gartenheim in südlicher Richtung abbiegt, geht ihrer Vollendung entgegen. Die Packlage ist bereits fertig, so daß mit der Asphaltierung begonnen werden kann. Der neue Weg stellt die Verbindung nach dem noch im Bau befindlichen Jugendheim her. Dieses selbst ist in seinem ersten Bauabschnitt nahezu voll­endet und wird in Kürze seiner Bestimmung übergeben werden können.Inzwischen sind bereits die Aus­schachtungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt fertigge­stellt. Nach Vollendung der Straße soll sofort das Baumaterial angefahren und mit dem Weiterbau begonnen werden.“
2015: Unwetter im Landkreis Mansfeld – Südharz. Stürmischer Wind,Hagel und heftiger Regen bescheren ein turbulentes Wochenende. Besonders Eisleben ist betroffen. In der Eisleber Katharinenstraße lag eine dicke Hagelschicht auf der Erde, berichtete ein Anwohner. Am 18.Juli waren insgesamt 105 Feuerwehrleute aus Eisleben, Hedersleben, Helfta, Hettstedt,Wolferode und Volkstedt in 59 Einsätzen unterwegs. Vor allem hatten sie mit entwurzelten Bäumen und mit dem auspumpen von Kellern zu tun,

20. Juli
1638: Eislebens Bürgerschaft greift zu den Waffen und vertreibt ein Kaiserliches Regiment, das zwischen Helbra und Volkstedt die Gegend unsicher machte. Wie viel Bewaffnete dabei im Einsatz waren und mit wie vielen Söldnern sie es zu tun hatten und ob es vielleicht Verwundete gab, geht aus der Chronik nicht hervor. Im Chronicon Islebiense, der Eisleber Stadtchronik, lesen wir diese Eintragung: „Den 20. Juli 1638 hat sich das Kaiserlich Ruckische Regiment nach Helbra und Volkstedt logieret und allhier vor der Stadt in dem Getreide großen Schaden getan.Deswegen ist die Bürgerschaft in großer Zahl mit Gewehren hinausgegangen und hat dieselben abgetrieben."
1900: Auf Schloss Mansfeld beginnt ein neues Zeitalter: die elektrische Beleuchtung wird in Betrieb genommen. Am selben Tag meldet die Direktion der Elektrischen Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier: „Heute Freitag findet in Helbra der Probebetrieb in verschiedenen elektrischen Anlagen statt." In Hettstedt wird aus angeblich „zuverlässiger Quelle" bekannt, dass dort die elektrische Kleinbahn „in 4 bis 5 Wochen" auf der Strecke Mansfeld – Hettstedt fahren soll. Das erste Teilstück der Bahn zwischen Klostermansfeld, den Mansfelder Grunddörfern und der Eisleber Neustadt (Am Wolfstor) war bereits am 10. April in Betrieb genommen worden.

21.Juli
1898:Helbra:Bei dem gestrigen Anhau des Förderschachtes westlich des Cuxberger Fahrschachtes, welche Feier in Anwesenheit der Deputation der Mansfelder Gewerkschaft, der gewerkschaftlichen Oberberg- und Hüttendirektion, der Oberbeamten und den Betriebsbeamten des Cuxberger Fahrschachtes stattfand, wurde der letztere und der zu ihn gehörige neue Förderschacht „Hohenthalschacht“ getauft, zu Ehren des Vors, der Deputierten der Mansf. Kupfersch. Gewerksch., Königl.Schloßhauptmanns Herrn Graf von Hohenthal.
1929: Im Mansfelder Gebirgskreis wird ein neues Krankenhaus übergeben. In Wippra auf dem Lieseberg bietet es 40 bis 50 Patienten Platz. Maurer- und Zimmermeister Hartmann aus Alterode übergibt zunächst das Haus, bevor der Stadtverordnete Wiet, Hettstedt, der Vorsitzende der Krankenkasse, das Haus den neuen Nutzern zur Verfügung stellt. Weiter heißt es in der Chronik:„Das Portal öffnet sich. Anerkennung finden die lichten, hellen Räume, in denen Kranke körperlich gesunden sollen, nicht zuletzt durch den weiten Blick in das herrliche Wippertal, das auch der Seele Ruhe und Frieden verschaffen wird. Ein kleines Festessen vereinte danach Leiter und Gäste im .Deutschen Haus'."
1931:In Eisleben notiert der Chronist:„Am Markt ist vorder Stadtsparkasse die erste öffentliche Fernsprechzelle in der Straße aufgestellt worden. Sie ist praktisch aus Glas und Eisen erbaut und fügt sich dem Straßenbilde geschmackvoll ein... Bei der Wahl des Platzes hat das Postamt dankenswerterweise das geschlossenen Bild des Markt- platzes geschont und die Zelle doch in den Brennpunkt des Verkehrs der Altstadt gebracht...Endlich werden nun auch die Schienen im Engpaß vor der Verbandssparkasse zwischen Plan 7 und Hallescher Straße beseitigt. Diese herausstehenden Schienenreste waren in der Straßenenge und bei gesteigertem Autoverkehr eine ständige Gefahrenquelle. .."
1935: Der Männergesangverein Ahlsdorf feiert sein 90-jähriges Bestehen „gemeinsam mit 18 Brudervereinen" aus dem Mansfelder Grund und Eisleben, wie es in der Chronik heißt. Nach Empfang der Gäste sollte der Festumzug beginnen, der jedoch von Regenschauern verzögert wurde: Gegen 15 Uhr konnte der Umzug endlich starten, die Straßen des Ortes waren mit Fahnen und Girlanden festlich geschmückt. „Unter Vorantritt der Kapelle und der 20 Sängerfahnen marschierten 500 Sänger, sämtlich in kleidsamer Sängertracht, auf den Schulplatz, wo die Massenchöre „Segens Wunsch“ von Weinzierl und „Wo gen Himmel“ das Bekenntnis zu deutschem Lied und Vaterland ablegten", so der Chronist.
2015: Wir lesen in der Mitteldeutschen Zeitung:Der Kreistag zieht bei den ITW die Notbremse. Der Landkreis legt die beiden Fahrzeuge still.Der Kreistag Mansfeld-Südharz hat gestern Abend die Notbremse gezogen. Angesichts der finanziellen Belastungen wurde beschlossen, die Intensivtransporte durch den Rettungsdienst mit sofortiger Wirkung einzustellen. Der Kreis reagierte damit auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Magdeburg. Es hatte die Satzung für die Benutzungsgebühren der Intensivtransportwagen (ITW) für unwirksam erklärt. Damit sind täglich rund 3 000 Euro an ITW-Kosten beim Rettungsdienst aufgelaufen, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden und für die der Landkreis hätte aufkommen müssen. Das ist nun vom Tisch. Dessen ungeachtet drohen dem Landkreis Rückforderungen der Krankenkassen in Millionenhöhe.

22.Juli
1913:
In Mansfeld wird die Ein­weihung des Lutherbrunnens für den Reformationstag angekündigt. Wir lesen: „Hier wird am 31. Oktober d. J. ein Lutherbrunnen auf dem Lutherplatze, ein Werk des Bildhauers Juckoff, einge­weiht werden. Das Denkmal steht in einem Bassin, dessen Vorder­seite die volle Figur des aus Mansfeld nach der Gelehrtenschule wandernden Knaben zeigt. Im Hintergrund sind Schloß und Stadt Mansfeld sichtbar. Die beiden anderen Seiten des eigenartigen Denkmals stellen Luther dar, wie er an der Schloß­kirche zu Wittenberg die Thesen anschlägt und als Gottesstreiter das reine Evangelium verkündt."
1926: In Eisleben wird eine besondere Ausstellung der hiesigen Saatzuchtfirma W. Hesse angekündigt, die am Sonntag im Landbundhaus (heute Mansfelder Hof) eröffnet werden soll. Empfohlen wird ein Besuch der Versuchsfelder: „Am Auenwege nach Unterrißdorf zu rechter Hand liegt ein Teil der Felder, die in mühsetiger, von ungeheurem Fleiß zeugender Arbeit bei den Zuchtversuchen bewirtschaftet werden. In numerierten Beeten steht hier der Roggen mit fruchtschweren Ähren auf stolzen starken Halmen. Korn um Korn ist hier einzeln eingesteckt worden und hat jene staunenswert füllig bestockten Roggenbüschel entstehen lassen, die man landläufigfür unmöglich hält. Man denke nur, daß aus einem einzigen Korn 20 bis 40 lebens- und tragfähige Halme wuchsen..."

23.Juli
1930: Die Mansfeld AG erwirkt in Berlin die Zusicherung, dass das sowohl das Deutsche Reich als auch das Land Preußen zur Rettung des Kupferbergbaus bis Jahresende je 450.000 bis 500.000 Reichsmark im Monat als nicht rückzahlbare Zuschüsse zahlen. Als Folge dieser Vereinbarung endet der am 1. Juni begonnene Arbeitskampf im Mansfelder Revier, die Beschäftigten stimmen einem Lohnverzicht von zwölf Prozent zu. Vor dem Streik waren von der Geschäftsführung 15 Prozent Lohnabbau gefordert worden.Am selben Tag ereignet sich bei Klostermansfeld ein schwerer Ernteunfall. Ein 14-jährigerJunge wird von einem Pferdewagen überrollt und tödlich verletzt.
1933: Die Grünanlage am Eisle­ber Bahnhof ist fertig gestellt, es wurden mehrere große Find­lingsblöcke aus Wolferode in die gärtnerische Gestaltung mit ein­bezogen.In der Chronik lesen wir: „Schon auf dem Bahnhofsvorplatz wird man von einer Fülle von bunten Sommerblumen überrascht, die am nördlichen Rand des Platzes unter den alten Linden blühen oder von einem Blumenkorb, der auf dem Mast in der Mitte des Platzes angebracht ist, herabran­ken. In allen Farben leuchten Ge­ranien, Betunien, Studentenblu­men und andere Gewächse den Fahrgästen entgegen - und das Auge des Beschauers entdeckt, daß sich der ehemals wenig schö­ne Rand des Bahnhofsvorplatzes in einen sauberen breiten Fußweg verwandelt hat, der mit Schla­ckengrus beschüttet und von Ze­mentplatten eingefaßt ist. Auch von der Veranda des Bahnhofs­restaurants her grüßt die Spazier­gänger reicher Blütenschmuck."
2008 : Zehn Orte der Verwaltungsgemeinschaft Wipper-Eine halten an der Gemeinsamkeit fest. Sie wollen im Rahmen der Gebietsreform eine Einheitsgemeinde bilden, wobei ein Entwurfs-Papier sogar den Arbeitstitel "Stadt Wipper-Eine" trägt. Der Idee von Landrat Dirk Schatz (CDU) zur Angliederung an Mansfeld und Hettstedt wird eine Absage erteilt.

24. Juli
1904: Unwetter über dem Mansfelder Land fordert in Wolferode ein Todesopfer, als ein Blitz in die Mühle einschlägt. Der Chronist hält fest: „Der kalte Schlag schlug in das Dach der Windmühle und erschlug den Müller, er hinterlässt seine trauernde Gattin und sechs Kinder." Die Feuerwehr benötigt drei Stunden, um die Flammen zu löschen. Aus Helbra wird ein „gewaltiger Regen" gemeldet, der auf die dürstende Erde niedergeht. Angesichts der Wassermassen muss die Elektrische Kleinbahn für zwei Stunden ihren Betrieb einstellen. Blitzschläge in der Ottostraße und der Fleischerstraße enden glimpflich. In Eisleben trifft ein Blitz das Haus Grabenstraße 28, auch aus der Freistraße wird ein Blitzschlag gemeldet, Menschen werden aber nicht verletzt. Getroffen wird die Oberleitung der elektrischen Kleinbahn.
1928: Die Verwaltung der Mansfeld AG in Eisleben dementiert Presseberichte. In einer Mittei­lung heißt es, „daß die durch die Presse gegangenen Nachrichten über Betriebseinschränkungen auf dem Kupfer-und Messing­werk in Hettstedt übertrieben" seien. Nur in einzelnen Betriebs­abteilungen seien in geringerem Umfang Arbeitszeitverkürzungen vorgenommen worden. „Diese Maßnahme ist auf die Jahreszeit sowie auf den bei der gesamten Metallwalzwerke-lndustrie zu ver­zeichnenden niedrigen Auftrags­rückgangzurückzuführen", heißt es in der Mitteilung.
2008: Rainer Bittmann bangt um den Erhalt der Grundschule in Sandersleben. Denn dem Bürgermeister der Anhaltstadt wurde jetzt aus Arnstedt mitgeteilt, dass die Grundschüler dieses Ortes, die bislang in Sandersleben lernten, schon im nächsten Jahr nach Hettstedt wechseln sollen. "Damit würde Bestandsgefährdung in unserem Bereich eintreten", brachte Bittmann jüngst im Stadtrat sorgenvoll zum Ausdruck.

25.Juli
1905: Gründung des Bürgervereins Klostermansfeld, aus dem später der Kleingartenverein hervorgeht.Am selben Tag wird vom HohenthalschachtHelbra (seit 1951Hans-Seidel-Schacht) ein schwerer Unfall gemeldet. Ein Bergjunge aus Eisleben musste seine Tollkühnheit offenbar mit dem Leben bezahlen, wenngleich sich in der Chronik lediglich der Vermerk findet, dass angesichts der Schwere der Verletzungen „an seinem Aufkommen" gezweifelt werde. Der Junge wollte trotz Verbots eine von der 4. auf die 5. Sohle führende Strecke befahren, er ließ sich dazu an einem 75 Meter langen Drahtseil herab.Doch er vermochte sich an dem glatten Draht nicht zu halten, rutschte ab und glitt in die Tiefe. Als man ihn zwei Stunden später fand gab er noch Lebenszeichen von sich. Mehr ist nicht bekannt.
1914:Julius Voigt zeigt in Eisleben an: „Nachdem ich die Gastwirtschaft aufgegeben habe, eröffne ich heute im früher Wallmann'schen Hause Rammtorstraße 10 ein Zigarren-und Zigaretten-Sondergeschäft. Meinen werten Geschäfts-freunden danke ich für das bisherige Wohlwollen, welches mir in meinem früheren Geschäft in reichem Masse zu teil wurde, Ich bitte, mir dasselbe auch in meinem neuen Unternehmen bewahren zu wollen." Am selben Tag meldet das Hotel „Monopol" in der Halleschen Straße der Lutherstadt die Wiedereröffnung des Cafes. Im Lokal „Grüne Tanne", Eisleben, Freistraße, treffen sich Hundezüchter und gründen hier einen Kynologischen Verein zur Züchtung aller Hunderassen.
In Volkstedt endet ein Liebesdrama mit dem Tod eines 23 Jahre alten Mannes aus Berlin, der sich vergiftete, weil ein Mädchen aus dem Ort nichts von ihm wissen wollte, wie berichtet wurde.
2008 : Ein 28-jähriger Autofahrer ist Freitag nach einem Unfall auf der Bundesstraße 80 ums Leben gekommen. Der Hergisdorfer geriet früh laut Polizei aus Richtung Halle kommend, kurz vor Eisleben, auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß sein Wagen frontal mit einer Sattelzugmaschine zusammen.
>2008 :Ein Umzug steht im Klinikum Mansfelder Land & Pflege ins Haus: Die Klinik Allgemein- und Viszeralchirurgie wird zum 6. August dieses Jahres in die Krankenhaus am Rosarium GmbH Sangerhausen verlagert, die mit dem Klinikum Mansfelder Land neuerdings zur Krankenhaus-Holding Mansfeld-Südharz gehört
1938: Aus Lüttchendorf wird die Landung eines Segelflugzeuges gemeldet. Wir lesen: „Es kreiste über dem westlichen Ufer und landete haargenau an der Orts­grenze auf einer Wiese am Wege zum Süßen See. Der Maschine entstieg der bekannte Fluglehrer Erwin Kraft von der Reichsschule für Flugsport Hornberg, Schwäbisch-Gmünd. Heute war ihm ein Segelflug von ungefähr 170 km in annähernd vier Stunden gelun­gen.
Der Start erfolgte bei sehr schlechter Wetterlage um 12 Uhr auf der Wasserkuppe in der Rhön mit einer .Reiher III', wovon es nur zwei Maschinen gibt. Die „Reiher III“ ist zur Zeit eines der besten Segelflugzeuge, eine Neukons­truktion des Segelflugkonstruk­teurs Jacobs vom Deutschen For­schungsinstitut für Segelflug, Darmstadt."

26.Juli
1889: Bergwerksunglück im Mansfelder Revier. In die unter der Stadt Eisleben gelegenen Grubenbaue bricht Wasser ein, eine mächtige Flut. „Das Abbaufeld musste schleunigst geräumt werden", schreibt Kurt Lindner 1982 im 2. Band seines Buch „Lutherstadt Eisleben" und fügt hinzu: „Bald waren alle Grubenbaue unter der Stadt ersoffen. Woher konnte das Wasser kommen?" In der Öffentlichkeit gab es auf diese Frage lange keine eindeutige Antwort. Erst als Anfang des Jahres 1892 am Salzigen See ein langsames Absinken des Wasserspiegels beobachtet wurde, kam man darauf, dass der Wassereinbruch mit dem Salzigen See in Zusammenhang stehen könnte, dessen Pegel fortan zusehends zurückging.
1908: Unglück im Freieslebenschacht bei Leimbach."Dort traf den Häuer Gustav Zilling aus Mansfeld bei der Strebarbeit eine Wacke derart ins Genick,daß er sofort tot war.Eine Frau und zwei Kinder betrauern ihren Ernährer",schreibt der Chronist.
1903: In Molmerswende, das sei­nerzeit noch offiziell „Molmerschwende" hieß, wird Gottfried-August-Bürger-Bürger-Denkmal eingeweiht, „unter starker Betei­ligung der Umgegend und Anwe­senheit von Vertretern der deut­schen Kunst und Wissenschaft", wie es in der Chronik heißt. Weiter lesen wir: „ 1894, dem Jahres des 100. Todestages, erwachte in sei­ner Heimat der Wunsch, dem Dichter an der Stätte seiner Ge­burt ein Denkmal zu errichten. Der Ortspfarrer griff den Gedan­ken auf und mit ihm zu gleicher Zeit die .Literarische Gesell­schaft' zu Sangerhausen. Lang­sam kamen die Mittel zusammen. 1903 aber konnte man endlich an die Ausführung des Planes ge­hen. Ein Findling aus der Gegend von Sangerhausen wurde mit viel Eifer nach Molmerschwende ge­bracht. Es wurde ihm ein geeig­neter Unterbau, eine würdige Um­gebung geschaffen. Das Erzrelief mit dem Bilde des Dichters führte der Berliner Bildhauer Arnold Künne aus."

27.Juli
1925: Am 27. Juli 1925 berichtete das Eisleber Tageblatt: „Wundervolle Stunden mit prachtvollen Erinnerungen klingen vom Frontsoldatentag in Helbra nach. Daß die Bevölkerung des Ortes sich entschieden in ihrer großen Mehrheit hinter seine Frontkämpfer stellte, bewiesen die in Grün und Flaggenflut getauchten Straßen und das gewaltige Gedränge der Massen. .. Der Verlauf bewies, daß auch Helbra trotz seines einst sozialistisch und kommunistisch stark verseuchten Lebens den Weg zur schwarz-weiß-roten Vaterlandsrichtung gefunden hat und unaufhaltsam, langsam und sicher sich der Gedanke nationalen Willens durchsetzt."
1931: Die Polizeiverwaltung verfügt in Eisleben für die Gaststätte „Zur Tulpe" am Markt 12 die Festsetzung der Polizeistunde auf 21 Uhr. Zur Begründung wurde dem Wirt mitgeteilt: „Bei den Ausschreitungen, die am 31. Mai und 24. Juli 1931 vorgekommen sind, haben Sie als Wirt bezw. Ihr Stellvertreter nicht verhindert, daß in Ihrem Haus sich Personen auf¬hielten, die von dort aus zur Begehung strafbarer Handlungen ausrückten." An den erwähnten Tagen gab es Ausschreitungen in der Stadt. Nach Medienangaben befand sich der Stab um den NSDAP-Kreisleiter Ludolf von Alvensleben im Vorgarten des Lokals „Zur Tulpe", das mit Hakenkreuzfahnen und einer großen schwarz¬weiß-roten Fahne beflaggt war.
1935: Die Diskriminierung der jüdischen Mitbürger wird in Eisleben weiter verschärft. Die Behörden geben bekannt: „Wie in anderen Städten ist auch in Eisleben den Juden der Zutritt zum Stadtbad jetzt verboten worden. Schilder, die an den beiden Eingängen des Stadtbades angebracht sind, machen darauf aufmerksam." Eine knappe Woche zuvor hatte die Ortsgruppenleitung der Nazipartei ihre Mitglieder bereits angewiesen, nicht mehr in jüdischen Geschäften zu kaufen. Unmissverständlich wurde erklärt: „Wer beim Juden kauft, ist für uns ein Feind des Volkes." „Volksgenossen", die sich nicht daran halten, solle künftig keine Unterstützung mehr gewährt werden. Auch bei kleinsten Einkommen, so die NS-Ortsgruppenleitung, „läßt sich der Bedarf in deutschen Geschäften decken."
2008: Viele Bewohner aus der Region hatten am Sonnabend nur ein Ziel: Sie zog es zum Brosowski-Schacht. Anlässlich des Produktionsbeginns auf dem Paulschacht vor 100 Jahren wurde zum Familientag eingeladen. Interessierte Besucher fast jeden Alters fanden sich ein.
2008: "Wir sind stolz darauf, dass wir erstmals mit drei Mitgliedern an den nächsten Deutschen Meisterschaften im Turnierhundesport teilnehmen", so Turnierhundesportleiter Steffen Lützkendorf vom HSV Klostermansfeld.
1938: Aus dem 1356 Einwohner zählenden Wippra wird gemeldet: „Im verflossenen Jahr wurden auf dem Bahnhof 15 000 Bahnkarten verkauft, gegen das Vorjahr eine Zunahme von 10 Prozent. Das be­deutet für ein solches Kleinstädt­chen einen gewaltigen Verkehr, um so mehr, da die vielen aus­wärts gelösten Sonntagsrück­fahrkarten in dieser Zahl nicht einbegriffen sind. Außerdem ist die gewaltige Menge derer nicht gezählt, die zu Fuß, zu Rad oder mit dem Kraftwagen ankommen. Eine gleiche Steigerung weist der Güterversand - insbesondere Holz aus. Er betrug 1937 insge­samt 21 000 Tonnen gegen 15 000 Tonnen im Vorjahr. Immer mehr wächst auch die Zahl derer, die das stille Waldtal so in seinen Bann geschlagen hat, daß sie beschließen, hier „Hütten zu bauen“. Wochenendhäuschen schauen überall aus dem Grün hervor..."

28.Juli
1914: Aus Klostermansfeld wird gemeldet: „Am Abend sprang der 10.15 Uhr vom Bahnhof Mansfeld nach Hettstedt abgehende Motorwagen der Elektrischen Klein¬bahn an der Kurve am Denkmalsplatz hierselbst mit der hinteren Achse aus den Schienen, so daß es längerer Arbeit bedurfte, den Wagen wieder einzuheben. Der Verkehr wurde einstweilen durch Umsteigen aufrecht erhalten." Fast zeitgleich hatte ein Eisenbahn-Triebwagen auf freier Strecke zwischen Klostermansfeld und Hettstedt in Nähe der Thondorfer Brücke Panne, so dass er aus eigener Kraft nicht weiter konnte. „Auf telephonische Mitteilung hin kam eine Hilfsmaschine, die den Triebwagen seinem Bestimmungsorte zuführte", heißt es weiter in der Chronik.
1915: Am 28. Juli 1915, ein Jahr nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, meldete das Eisleber Tageblatt vom Bahnhof der Lutherstadt: „227 Verwundete, darunter 30 Offiziere, trafen gestern nachmittag, mit einem Lazarettzug aus dem Osten und Galizien kommend, hier ein. Während die Offiziere größtenteils im Hotel ,Kaiserhof untergebracht wurden, beförderten Kraftwagen und die Elektrische Kleinbahn die übrigen Verwundeten nach dem Knappschafts- und dem Städtischen Krankenhaus. Unter ihnen befand sich eine große Anzahl Schwerverwundeter."
1937: In Eisleben hält der Chro­nist fest: „In der Stadt sind zur Linderung der dringendsten Woh­nungsnot 30 Volkswohnungen und dazu 12 Kleinsiedlerstellen in Angriff genommen." In Mansfeld-Stadt seien es 20 Kleinsiedlerstellen und in Burgörner 16, teilt die Gesellschaft „Mitteldeutsche Heimstätte" Mansfelder Land mit. Auch in Oberröblingen (heute Rohlingen) seien 19 Kleinsiedlerstellen ge­plant. Im Wippertal, südlich von Großörner, werde die bereits 61 Kleinstellen zählende Siedlung um 46 erweitert. In Wansleben am Ostauslauf des früheren Salzigen Sees werden am sogenannten „Schluck" wei­tere 24 Kleinsiedlerstellen errich­tet, ferner 48 Volkswohnungen als Ersatz für die noch aus der Kriegszeit stammenden „sehr üblen" Barackenbehausungen.
2008 :Der Landkreis erhält mehr Zeit, um sein neues Konsolidierungsprogramm vorzulegen. Ursprünglich sollte der Kreis sein Sparkonzept bis Ende September überarbeiten, doch das Landesverwaltungsamt gewährte einen Aufschub. "Die Frist wurde bis Ende Oktober verlängert", so Wolfgang Haase, Leiter des Büros beim Landrat, auf Anfrage.

29. Juli
1673: Unwetter über Eisleben und der Grafschaft Mansfeld. Im Chronicon Islebiense heißt es da­zu: „Den 29. Juli 1673 ist Nach­mittags um 2 Uhr allhier ein grau­sam Donnerwetter mit starkem Schlagregen, großem Wind... auch mit Blitzen vermischt gewe­sen, daß man nicht anders ge­meinet, als wenn der Jüngste Tag kommen wollen."Es wurde viel Getreide „ver­schlemmet, die Bäume in den Gär­ten zerschlagen und aus der Er­den gerissen, auch etliche Per­sonen beschädigt und totgeschla­gen, ja es ist auch so grausam und erschrecklich gewesen, dass es nicht zu beschreiben, und seit lan­gen Jahren nicht geschehen. Der grundgütige Gott wolle uns armen Menschen ferner in Gnaden bei­stehen und seine Gnadenhand über diese arme Stadt halten.. .„
1715: Der Zinngießer Andreas Krauthan erhält in Eisleben das Bürgerrecht, nachdem er einen Eid abgelegt hatte, in dem es unter anderem heißt, er wolle dem Kurfürsten von Sachsen und dem Rat der Altstadt Eisleben immer „getreu und gehorsam sein". Er werde „deren Nutzen so viel wie möglich befördern" und ohne deren Einwilligung kein anderes Gericht anrufen, „bei Verlust des Bürgerrechts".Er werde des ehrwürdigen Rats „Verordnungen überhaupt schuldige Folge leisten, besonders die Grundstücke, welche ich erlange oder veräußere", bei dem zuständigen Amt getreulich angeben und ohne dessen Einwilligung „keinen Hausgenossen einnehmen".
1926: Großfeuer in Helbra, die Mühlenwerke werden bis auf die Grundmauern zerstört. Laut Chronik ertönte gegen 3 Uhr Feueralarm; die Kirchenglocken läuteten Sturm.„Die Freiwillige Feuerwehr Helbra unter Führung ihres 1. Brand- meisters Pietsch war mit größter Schnelligkeit zur Stelle und griff den Brandherd, der zu Anfang die Nachbarschaft durch Flugfeuer außerordentlich gefährdete, mit 2 Schlauchleitungen von der Voigtstraße und mit einer Schläuchleitung von der Friedrichstraße an", so der Chronist und setzte hinzu: „Die Ölvorräte konnten rechtzeitig geborgen werden. Kurz danach traf auch die Berufsfeuerwehr der Mansfeld A. G. mit ihrem Automobillöschzug unter Leitung des Brand- inspektors Bandau ein und unterstützte mit einer großen und drei normalen Leitungen wirksam die Löscharbeiten, so daß gegen 6 Uhrfrüh nach schwerer Arbeit die Hauptgefahr als beseitigt gelten konnte." Die Feuerwehren Ziegelrode, Benndorf und Klostermansfeld waren ebenfalls im Einsatz, während die gegen 4.30 Uhr aus Eisleben eintreffende Motor- spritze der Turnerfeuerwehr nicht mehr einzugreifen brauchte.
2015: Der Förderverein Mansfeld-Museum informiert über zwei bevorstehende Veranstaltungen: am 9.August findet von 10-17 Uhr die Mineralien –und Fossilienbörse und am 15. und 16.August die Modelldampftage statt.

30. Juli
1863: Hermann Schotte in Chemnitz geboren. Er war 1897 bis 1927 Amtsrichter in Wippra und machte sich als Heimatfor­scher und Autor der 1906 erschie­nenen „Rammelburger Chronik" einen Namen. „Beispielgebend war auch sein Engagement für den Verschönerungsverein und den Harzklub", schreibt Peter Lindner im Heft 4 der Neuen Mansfelder Heimatblätter und fügt hinzu: „Er ließ Bäume pflan­zen und Wanderwege anlegen, die er beschildern ließ. Nach ihm und ihm zu Ehren wird noch heute der Weg durch das kleine Loch als "Amtsrichterweg" bezeich­net.Der Forscher, der 1946 in Wippra starb, galt zeitlebens als Indivi­dualist, der sich jedoch der Be­völkerung immer verbunden fühl­te.

31.Juli
1932: Die Wahlen zum Deutschen Reichstag enden in Eisleben mit folgendem Ergebnis: NSDAP 6404 Stimmen, KPD 3067, SPD 2423, Deutschnationale Volkspartei 1105, Zentrumspartei 588 und Deutsche Volkspartei 222 Stimmen. Der Chronist beschreibt das Geschehen in der Stadt: „Das äußere Straßenbild unterschied sich nur unwesentlich von demjenigen eines gewöhnlichen Sommersonntags. Von zahlreichen Häusern flatterten schwarz - weiß-rote und Hakenkreuzfahnen. Ganz vereinzelt waren auch einige wenige rote Fahnentücher mit den drei Sklareckpfeilen zu sehen; die Parole des Hallischen Sozialistenblattes ,Laßt Freiheitsfahnen wehen!' hatte nur ein dürftiges Echo gefunden. Der Wahltag verlief in der üblichen Weise. Vor den einzelnen Wahllokalen bewachten uniformierte SA-Leute, Reichsbannermitglieder und sonstige Parteianhänger die Wahlaufrufe, die noch im letzten Augenblick unentschlossene Wähler werben sollten..."
1935: Die Bevölkerungsentwicklung in Eisleben bereitet den Behörden offenbar Sorgen, wie aus einer Mitteilung des für Statistik zuständigen Amtes hervorgeht, in der es unter anderem heißt: „Die Einwohnerbewegung nimmt in Eisleben auch weiterhin eine wenig erfreuliche Entwicklung. Bis zum 31. Juli sind im Jahr 1935 in Eisleben 269 Sterbefälle zu verzeichnen, denen nur 262 Geburten gegenüberstehen. Eisleben hat demnach in den ersten 7 Monaten des Jahres einen Sterbeüberschuß von 7 Personen. Selbst wenn man berücksichtigt, daß unter den Sterbefällen viele Ortsfremde vorhanden sind, so zeigt doch ein Vergleich mit dem vorigen Jahre, daß unter gleichen Voraussetzungen ein erheblicher Geburtenüberschuß zu verzeichnen war."
2015: Die Stadt Hettstedt ist wieder einmal von ihrer Bergbaugeschichte eingeholt worden. Denn das Loch, das sich in der Schillerstraße in Hettstedt aufgetan hat, ist möglicherweise dem Altbergbau geschuldet. Ein Experte des Landesamtes für Geologie und Bergwesen hat vor Ort das Loch inspiziert und Kupferspuren entdeckt. Deshalb soll das Loch nun genauer erkundet werden, um herauszufinden, ob sich in diesem Bereich möglicherweise ein Stollensystem befindet.Eine Gefährdung für Anwohner besteht nicht, heißt es aus der Hettstedter Stadtverwaltung. Auch Straßen müssten nicht gesperrt werden